Physikalische Therapie

Die physikalische Therapie fasst alle ergänzenden Heilmittel zusammen, die genutzt werden können um Ihre Beschwerden noch besser zu lindern, das Wohlbefinden zu fördern und die Genesung anzukurbeln. Wir bieten Ihnen die folgenden Therapiemöglichkeiten an.


Fangopackung

Eingelegt in einem 60° heißen Wasserbad warten unsere Fangopackungen darauf zur Anwendung zu kommen. Das Fango (Naturmoor) ist dafür in eine dicke Kunststoffhülle eingepackt um keine Verschmutzungen auf Haut oder Laken zu hinterlassen und kann so auch aus ökologischen Gründen mehrmals verwendet werden. Bei Ihnen angelangt wird es mit einem Handtuch zum Hitzeschutz im Behandlungsgebiet oder am Rücken angepasst und Sie können ganz entspannt die Wärme auf Ihren Körper wirken lassen.

Das Fango gibt die Wärme sehr gleichmäßig ab und hat auch eine hohe Wärmespeicherkapazität, sodass es deutlich länger die Temperatur hält, als zum Beispiel eine Wärmflasche und durch seine Plastizität passt es sich den Körperkonturen optimal an. In rund 20 Minuten ruhen in der Wärme wird die Durchblutung im Anwendungsgebiet gefördert, der Stoffwechsel angeregt und durch eine nachfolgende Entspannung auch Ihr Schmerz reduziert. Trotzdem ist die hohe Temperatur nicht zu unterschätzen und die dämpfende Wirkung auf den Kreislauf muss beobachtet werden, denn nicht jeder verträgt das Ruhen in der Wärme gleich gut.

physikalische therapie Fango

Heißluft

Heißluft hat recht ähnliche Wirkungsweisen wie die Fangopackung und wird alternativ dazu verordnet. Mittels Rotlichltlampen wird die Luft über dem zu behandelnden Körperabschnitt erwärmt und über die Ruhedauer gleichmäßig warm gehalten.

Durch den Abstand der Wärmelampe zum Körper kann die Temperatur individuell angepasst werden. Der Vorteil der Rotlichtanwendung ist, dass durch den schwenkbaren Arm auch eine Anwendung im Sitzen möglich ist und daher für Patienten geeignet, die nicht auf dem Bauch liegen können. Trotzdem wird die Fangopackung von den Patienten oft als „entspannender“ beschrieben, daher bieten wir unseren Patienten immer Fangopackungen an, wenn sie es wünschen.

Eis-/Kältetherapie

Bei einigen Beschwerdebildern hat sich die Anwendung von Eis bewährt. Nach einer Operation oder akuten Verletzung wird es in Form eines Eisbeutels auf das Behandlungsgebiet aufgelegt, denn während der Behandlung wird der Verletzungsbereich oft wärmer. Das ist ganz normal, denn der Stoffwechsel ist stark erhöht um viele neue Zellen zu bilden und das Gewebe zu heilen – wie das natürliche Schwitzen beim Sporttreiben.

Allerdings soll die Temperatur einen Grenzbereich nicht übersteigen, sodass das neu entstandene Gewebe nicht belastet wird. Dafür nutzen wir nach der Behandlung (und Sie gerne auch zu Hause) Eisbeutel um die Temperatur in einem angenehmen Bereich zu halten. Weiterhin wird der Kältetherapie eine entstauende Wirkung nachgesagt. Andere Formen von Eisanwendung sind zum Beispiel aus dem Spitzensport bekannt: ein Eistauchbad oder der Aufenthalt in der Kältekammer. Beides kommt für uns in der Therapie nicht in Frage.

Elektrotherapie

Kaum eine physikalische Anwendung ist so vielseitig wie die Elektrotherapie. Der mittels angefeuchteten Elektroden auf den Körper übertragene Strom kann je nach verwendetem Strom (Gleich-/Wechselstrom) oder Frequenzbereich unterschiedlichste Körperfunktionen anregen oder dämpfen. So sorgt er zum Beispiel für Schmerzlinderung, Muskelentspannung oder Muskelanregung, Durchblutungsförderung, Stoffwechselsteigerung oder verbesserte Wirkstoffaufnahme von Medikamenten. Er ist gut geeignet, für Patienten, die Wärme nicht gut vertragen, sollte aber nicht angewendet werden bei Personen mit Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Geräten, die im Körper verbleiben. Auch im Bereich frischer Wunden kann Elektrotherapie nicht angewendet werden.

Ultraschall/Wärmetherapie

Die beim Ultraschall entstehende Wärme ist bei weitem nicht mit Fangopackungen oder Heißluft zu vergleichen. Als „lauwarm“ wird es bestenfalls von anderen Patienten tituliert. Die Wirkungsweise ist jedoch eine andere. Die Ultraschallwellen dringen ins Gewebe ein und bringen dort Moleküle zum Schwingen. In Geweben mit viel Wasseranteil (Weichteilgewebe) kann dadurch der Stoffwechsel und die Durchblutung verbessert werden. Vor allem für Muskel- und Sehnengewebe wird diese Therapie daher eingesetzt. Knochen hingegen reagieren sensibel auf die Schallwellen und können bei zu langer Applikation mit Schmerz reagieren. Schädlich ist die Anwendung jedoch nicht.